Projekt „Equatorial Frutas Douala Littoral“/Kamerun


Das vorliegende Projekt wurde erfolgreich durchgeführt.


Projektlaufzeit: 2020 – 2022

1. Kurzbeschreibung des Projektverlaufs

Zum 31.05.2022(Ende des Projektes) waren alle geplanten Projektinhalte durchgeführt worden. Die Anfangsphase war mit der Vorbereitung der Projektdurchführung eine große Herausforderung. Das hat aber uns gelungen die Projektorganisationsstruktur zu schaffen und das Projekt ordnungsgemäß zu starten. Ein Projektarbeitsplatz mit einem Projektleiter wurde durch die Diasporaorganisation (DiO) eingerichtet und die Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation (PO) vor Ort konkretisiert. Öffentlichkeitsarbeit durch Werbeaktivitäten liefen sehr gut und genügende Teilnehmende (TN) wurden akquiriert. Kurzzusammengefasst haben die Teilnehmende im Rahmen des Wissenstransfer folgende Lerninhalte durch geeignete Experten vor Ort vermittelt bekommen:

  • Durch den ersten Einsatz des Experten 2.1 im Juni 2021 wurden Lernmaßnahmen wie Teambildung, Bewusstseinsbildung, Kommunikationstraining, Marketingstrategien und Kundenakquisition…erfolgreich durchgeführt.
  • Mit dem ersten Einsatz des Experten 2.2 im November 2021wurden ebenfalls Lerninhalte wie Gründung eines Unternehmens, Führung einer Genossenschaft, Marketingkonzept, Marketing-Mix, Betriebsführung und Vertriebskanäle, Marktanalyse, Kommunikationstechniken, EDV als wichtige Arbeitsmöglichkeit und Teamfähigkeit erfolgreich vermittelt.
  • Mit dem 2. Einsatz des Experten 2.1 im Februar/März 2022 hat die Expertin eine funktionierendes Frauenteam begegnet und folgen Lerninhalte vermittelt: Projektmanagement und EDV-unterstützte Rechnungswesen bzw. Buchführung, Buchhaltung, Online Marketing und weitere Vertriebstechniken vermittelt. Zum Schluss wurden die Qualitätssicherung der Produkte, Hygiene bei der Produktion und Respekt von Umweltbelange sowie Prävention gegen Missmanagement behandelt
  • Der lokale Experte 2.3 hat während der gesamten Projektdurchführungsphase alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Aufbau der gesamten Infrastruktur seine Arbeit erfolgreich zum Ende gebracht. Die Anlage ist funktionsfähig und die Produktion läuft.

Alle, in der Projektplanung gestellten Ziele wurden erreicht. So wurde die Frauengenossenschaft mit 15 (statt 8 laut Planung) Gründerinnen gegründet und sie ist vor dem Ende des Projektes durch zuständige Behörde anerkannt worden. Diese Anerkennung war die Voraussetzung die Produktion zu starten. Die Produktion der Natursaft wurde um 70 % statt 50% der Projektplanung erhöht. Laut Projektplanung sollten 3 Arbeitsplätze generiert werden. Es sind jedoch mit dem Start der Produktion 9 Arbeitsplätze entstanden.

Dank eines großen Engagements des Projektteams und die Leidenschaft der teilnehmenden Frauen sind die geplanten Projektinhalte erfolgreich durchgeführt worden.

Die Projektabwicklung mit sämtlichen Verwaltungsarbeit, Kommunikation mit dem ZG sowie Berichterstattung ist ein Erfolg gewesen. 

Die Nachhaltigkeit ist durch die Gründung der Frauengenossenschaft zur Weiterführung der Arbeit bzw. der Produktion gewährleistet. Wirtschaftlich gesehen ist die Produktion langfristig kompetitiv und passt sehr gut zu dem regionalen Konsumbedarf.

2. Hintergrund zur Veröffentlichung

Hierbei geht es um eine Darstellung der Ergebnisse des Projektes „Equatorial Frutas Douala Littoral“, das erfolgreich durchgeführt wurde.  Die Diaspora Organisation (DIO) nämlich „Afrika-Forum-Aachen e.V.“, die Partnerorganisation RAVADEM (PO), der Projektleiter und Projetkoordinatorin haben dabei mitgewirkt, damit ein ausführlicher Abschlussbericht ausgearbeitet wird. Der Verlauf des Projektes in allen Phasen wird wiedergegeben. Informationsquellen sind beispielsweise Einzelberichte der eingesetzten Experten (Wissenstransfer), der PO (Infrastruktur, Verwaltungsvorgänge vor Ort zur Anerkennung der Kooperative sowie Aufbau der Strukturen der Kooperative…) und des Projektleiters (Koordinierung der Arbeit, Finanzabwicklung sowie Berichterstattung…). Weitere Informationsquellen vor allem für die Indikatoren stammen beispielsweise aus Listen der Teilnehmenden an Schulungen und Seminaren oder sonstigen Sitzungen der unterstützten Früchtebäuerinnen bzw. der Gründerinnen der Kooperative.

3. Zielerreichung anhand der definierten Indikatoren

Ziel 1: Gründung einer Frauenkooperative

Das Ziel wurde vollständig erreicht 

Indikator (Soll-Zustand gemäß Antrag) Indikator (Ist-Zustand)

1 Frauenkooperative wird gegründet

80 Frauen werden erreicht und nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil

1 Kooperative wurde gegründet

86 Frauen wurden erreicht

 

Ziel 2: Produktionserhöhung

Das Ziel wurde vollständig erreicht

Indikator (Soll-Zustand gemäß Antrag)b Indikator (Ist-Zustand)
50 % Erhöhung der Produktion von Natursaft 70 % Erhöhung wurde erreicht

 

Ziel 3: Arbeitsplätze schaffen

Das Ziel wurde vollständig erreicht

Indikator (Soll-Zustand gemäß Antrag) Indikator (Ist-Zustand)
3 Arbeitsplätze sollen generiert werden

9 Arbeitsplätze sind entstanden:

(1 Techniker für die Wartung; 1 Mitarbeiterin für Verwaltung und Finanzen; 4 MitarbeiterInnen in der Produktion, 3 MitarbeiterInnen für Marketing und Verkauf

 

4. Bewertung der Konzeption und Gestaltung des Projekts

In seiner Gesamtheit war das vorliegende Projekt sehr gut konzipiert und ist zeitgemäß gewesen.                                                                                                                                            Die Einrichtung eines Projektarbeitsplatz mit geeignetem Personal, Experten und notwendigen Instrumenten war die Voraussetzung zur erfolgreichen Durchführung des Projektes. Ein dynamischer Partnerorganisation vor Ort war notwendig, um das Projekt überhaupt auf die Beine zu stellen.                                                                                                                                                 Die Transformation ist ein Muss und Frauen als Mehrheit der Gesellschaft müssen dabei einbezogen und unterstützt werden. Die Benachteiligung der Frauen in der Vergangenheit muss behoben werden. Für die Verwirklichung dieser Konzeption ist die Möglichkeit des Wissenstransfers an Frauen unabdingbar. Geeignete Methoden besonders der Erwachsenenbildung (Andragogik) sind eingesetzt worden. An dieser Stelle kann man auf einige Methoden und benutzte Instrumente sowie auf entsprechende Inhalte eingehen:

  • Teamentwicklung mit allem, was dazu gehört wie Teamfähigkeit, Selbstbewusstseinsbildung, Kommunikation als Schlüssel zur Lösungsfindung vorwiegend mit Rollenspielen
  • EDV-unterstützte Buchführung in Form von Lernblöcke und individuelles Coaching. Einsatz von Laptops mit gängiger Software von MS. Benutzung von Beamer, Flipsharttafel…
  • Seminare in Form von Gruppenberatung bei der Vermittlung von Wissen über Projektmanagement, Betriebsführung und -verwaltung unter Benutzung der vorbereiteten Folien der Inhalte
  • Seminare über Marketingstrategie, Unternehmerisches Denken, Gründung und Führung eines Unternehmen Wachstum-orientiertes Denken und Handeln, wie eben durchgeführt
  • Einsatz der TN in der Vorbereitung der Rohstoffe und in der Produktion als konkrete Gruppenarbeit
  • Öffentlichkeitsarbeit, besonders anhand von Beispielen und Einsatz der TN in konkreten Situationen beispielsweise Erklärung und Verteilung von Infomaterialien in Stadtteilen, eigener Artikel in die Zeitung, Videodrehen…
  • Selbstevaluierung nach jeder Schulung/Seminare mit PPP, vorbereiten Karten und Flipshartpapier
  • Erlernen der Gruppenmoderation, Mediation und Umgang mit Konflikten
  • Umgang mit unterschiedlichen technischen Einrichtungen im Betrieb

Interaktiver Dialog bei allen Schulungen

5. Rolle der lokalen Partner-Organisation und Identifikation der Zielgruppe mit dem Projekt

  • Rolle und Aufgaben des lokalen Partners

Die Partnerorganisatin (PO) nämlich RAVADEM, hat vor allem eine organisatorische Rolle vor Ort übernommen. Der Ablauf der Aktivitäten wurden von PO begleitet und bei der Durchführung unterstützt. Bezüglich der Buchführung ist die PO für Auszahlungen der transferierten Beträge und Sammlung der ordnungsmäßigen Belege vor Ort zuständig gewesen. Die PO stand im ständigen Kontakt mit dem Projektleiter, Projektkoordinatorin und giz/cim-Vertreter vor Ort, um einen koordinierten Projektablauf zu gewährleisten. Sie hat die Aktivitäten vor Ort mitorganisiert. Akquisition der Teilnehmerinnen, Werbung des Projektes, Kontakte mit der lokalen Verwaltung bis zur Anerkennung der Kooperative sowie Kontakt mit der lokalen Presse; Reservierung von Seminarräumen und der Gleichen zählen zu den PO-Aufgaben. Die Sicherstellung der Infrastruktur ist ebenfalls Aufgabe der PO gewesen. Die Erledigung der bürokratischen Hürden der lokalen Verwaltung zur Anerkennung der Kooperative wurden von PO ebenfalls erledigt.

  • Identifikation der Zielgruppe mit dem Projekt

Die Nutznießerinnen des Projektes identifizieren sich sowohl emotional als auch kognitiv mit dem Projekt.  Die Früchtebäuerinnen produzieren die Säfte mit Leidenschaft und wollen ihre Produktion erhöhen. Das ist der Grund, weshalb eine rege Teilnahme und Lernbereitschaft erfolgten. Sie haben ihre Kooperative gegründet mit dem Ziel eine Struktur zu finden, die sie ermöglicht ein effektives, gewinnorientiertes Management zu erreichen. Die Idee eine Frauenkooperative zu gründen, stammt von ihnen selbst. Sie sind nach der ersten Qualifizierungsmaßnahmen bewusster geworden, dass sie einen Weg gefunden haben, die Produktion und Verkauf zu optimieren und folglich nachhaltig zu arbeiten. Nach Abschluss aller Module des Wissenstransfers identifizieren sie sich mit dem Projekt als auch mit der von ihnen gegründeten Kooperative.                                                                                                                   Wirkungen bei der Zielgruppe:

Durch die Selbstevaluierung haben Teilnehmende unterschiedliche Wirkungen auf sich selbst als Zielgruppe aufgezeigt:

  • Intendierte Veränderungen bei der Zielgruppe sind beispielsweise die persönliche Entwicklung, Erhöhung der Produktion, Erhöhten Ertrag zu erreichen, Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen durch vor allem Einsatz von Maschinen und aus dem informellen Sektor rauszukommen sowie eigene Struktur in Form einer Kooperative aufzubauen…

Nicht-intendierte Veränderungen sind beispielsweise eine rasche Gründung der Kooperative und Start der Produktion. Unerwartet war auch die Begeisterung der Bevölkerung auf das neue Produkt.

6. Nachhaltigkeit der Projektergebnisse

  • Um die Projektergebnisse auch nach Projektende weiterführen zu können wurde eine Frauenkooperative gegründet. Die Kooperative wurde durch die zuständige Amt anerkannt und hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Produktion von Natursaft läuft sehr gut. Der Absatzmarkt ist vorhanden, sodass die erste Produktion fortlaufend verkauft wird. Die Produktionsanlage ist in  lokalen Strukturen einggebett, sodass die Transportkosten minimiert werden. Die Lieferung geht zu den Hotels in der Nähe, aber auch die Nachfrage der Bewohner selbst ist vorhanden. Die, im Rahmen des Projektes ausgebildete Frauen bzw. Gründerinnen fungieren als Multiplikatoren. Sie werden die erlenten Kenntnisse an Nachkommlinge weitergeben. Die Nutzung und Insatandhaltung der gesamten aufgebauten Infrastruktur liegt in den Händen der Frauengenossenschaft. Wie oben erwähnt, sie ist in der Lage die Anlage wirtschaftlich und nachhaltig zu nutzen. Alle Materialien des Projektes gehen zur Frauengenossenschaft über.

7. Synergieeffekte und Kooperationen

  •  Kooperation vor Ort

Staatliche Institution: Ministère de l‘Agriculture et du Développement durable

Nicht-Staatliche Institutionen :  Maraichage SADIKAKOP2                                                                                                                   

RAVADEM (Réseau pour la valorisation des déchets ménagers)                                                                             

GIZ-Vertretung vor Ort

  •  Kooperation mit GIZ/PMD in Deutschland und vor Ort

Die Zusammenarbeit mit dem GIZ/PMD-Team ist sehr gut gelaufen. Trotz Anfangsschwierigkeiten bei dem Start des Projektes ist dem Team gelungen zahlreiche Probleme schnell zu lösen, die einen reibungslosen Verlauf des Projektes hindern könnten. Dazu wurden nicht geplante Online Meetings durchgeführt. Während der Projektdurchführung hat der GIZ-Vertreter vor Ort den PO viel beraten, damit Abwicklungsprobleme vermieden werden. Dabei wurden Besuche an Ort und Stelle des Projektes gemacht, um den Projektablauf konkret begleiten zu können.                                                                                                                    Die Finanzabteilung tauschte ständig mit dem Projektleiter aus, damit vor allem die Verwendungs-nachweise ordnungsgemäß erstellt werden. Wohlwissend, dass die GIZ bzw. Projektstrukturen so aufgebaut sind, entstehen zu viel bürokratische Aufwand, die man reduzieren könnte. Der ZE ist nicht gegen eventuellen Schaden abgesichert und der PO, der eine grosse Verantwortung trägt ist vertraglich nicht gebunden. Diese alle Bedenken haben aber die Durchführung des Projektes nicht beeinträchtigt

8. Finanzierung und Leistungen: Soll: 43.353,56 Ist-Zustand: 43.391.13 Euro

Institution Beitrag (Soll-Zustand gemäß Antrag) Beitrag (Ist-Zustand) Erläuterung

Verein:

Afrika-Forum-Aachen e.V.
3.941,31 3.978,88 Eigenanteil mit 37,57 Euro Mehrausgaben

Partner-Organisation:

RAVADEM
0,00 0,00

Projektabwicklung vor Ort

Nicht valorisiertes

Ehrenamt
PMD/GIZ 39.412,25 39.412,25 Zuschuss

 

9. Genderaspekte

Die Gleichberechtigung im Bereich Gender ist gewährleistet. Obwohl es um Frauenprojekt ging, waren Männer beteiligt. Auch nach der Gründung der Kooperative können Männer aufgenommen werden.

 

10. Produkte der Öffentlichkeitsarbeit

Veröffentlichung:

  • Beitrag in lokaler Zeitschrift „Le financier d’Afrique N° 939“ du 10.06.2021

Titel: Un projet de la GIZ pour booster l’entreprenariat féminin à Douala dénommé « Equatorial Frutas »

  • Zum Projektabschluss wurde ein VIDEO gedreht, das veröffentlicht wurde:

Link: Youtube 

  • Weitere Beiträge wurden auf Facebook ebenfalls veröffentlicht und über Sozialmedien ausgetauscht.

Équatorial Frutas - Beiträge | Facebook

Projektbroschüre

 

Projektleiter:

Jean Bizimana

beratung.aachen@afrika-forum-aachen.de

Tel. 0241 91999644 oder 015202026386

2017 giz logoAfrika forum achen logo